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pfirsichblüt

  • rahelmeshorerharim
  • 27. Jan. 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Als wir vor der Geburt der kleinen Bohne unser Schlafzimmer an die Bedürfnisse eines Babys anpassten, hörte oder las ich irgendwo, dass rosafarbene Betthimmel und Bettumrandungen besonders angenehm seien für ein Neugeborenes. Zunächst winkte ich innerlich ab: Auf keinen Fall würde ich meine Tochter in ein rosafarbenes Bett legen!

Doch auf Umwegen wurde ich immer wieder auf das Thema aufmerksam und erfuhr schliesslich, dass die empfohlene Farbe gar nicht rosa war, sondern den schönen Namen "pfirsichblüt" trug. Damit konnte ich schon besser leben. Warum nun aber sollen insbesondere Neugeborene, aber auch noch grössere Kinder diese Farbe besonders mögen?


Durch "sieben Mutter-Bauch-Hüllen" sieht das Ungeborene „pfirsichblüt-farben“ die Welt, so Rudolf Steiner. Etwa in der 24. Schwangerschaftswoche öffnen sich die Augen des Fötus und während sich der Sehsinn erst nach der Geburt so richtig entwickelt und schärft, so nimmt der Fötus im Bauch der Mutter bereits Lichtverhältnisse wahr und reagiert auf diese.

Dass die Umgebung für ein ungeborenes Kind also "pfirsichblüt-farben" aussieht, klang plausibel - im Licht heller, in der Dunkelheit etwas dunkler . Die Geburt und der Eintritt in dieses laute, bunte, kalte Aussen ist für ein Kind per se eine unvorstellbare Umstellung, wenn nicht gar ein Schock. Mit einer pfirsichblütfarbenen Umgebung nun, so die Idee, kann man diesen Übergang etwas sanfter gestalten und die Fetalzeit, also die Zeit des Ungeborenen im Bauch der Mutter, seelisch verlängern.


Diesen Gedanken fand ich wunderschön, und so gestalteten wir das Bettchen und den Stubenwagen (da dachten wir noch, dass die kleine Bohne drin liegen würde - Fehlanzeige!) entsprechend mit einer Stoffumrandung und einem Betthimmel. Es sah auf jeden Fall hübsch aus und die kleine Bohne lag gerne in ihrem Bettchen und schaute auf dieses Pfirsichblüt. Natürlich fragte ich mich zwischendurch, ob diese Farbumgebung nun wirklich einen so angenehmen, sanften Eindruck auf ihre Seele machte, wie ich es mir erhoffte. Letzte Woche nun habe ich etwas erlebt, das mich in dieser Hoffnung bestätigt hat.


Nachdem wir aus einigen Tagen Kriegserleben in Israel nachhause gekommen waren, fühlte ich mich selbst irgendwie zersprengt. Der Alltag liess sich auch in diesem Gemütszustand bewältigen, aber angenehm war es nicht.

Dann sind wir wie jede Woche zusammen in unsere Eltern-Kind-Gruppe gefahren, welche in den Räumlichkeiten der Spielgruppe der hiesigen Waldorfschule stattfindet. Die Wände: pfirsichblüt. Die Vorhänge: pfirsichblüt. Die gespannten Tücher über der Spielecke: pfirsichblüt. Von dem Moment an, als ich die Spielgruppe betreten hatte, fühlte ich mich umhüllt und seit zwei Wochen wieder einmal wohl und auf gewisse Art und Weise ganz.

Ich bin mir sicher, dass dies auch mit der Farbgestaltung des Raumes zu tun hatte.




ree

Und holte zuhause die Bettumrandung für die kleine Bohne wieder raus, denn offenbar ist man nie zu alt für pfirsichblüt.

 
 
 

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